Lange habe ich überlegt ob ich überhaupt einen Jahresrückblick schreiben soll. Das Jahr 2018 war für mich und für uns einfach nur deprimierend und schlecht. Positives gibt es kaum zu berichten. Ich hatte viele Rück- und Tiefschläge, wurde von Menschen enttäuscht, von denen ich dachte, dass es wirkliche Freunde sind, aber auch das gehört leider zum Leben dazu.
Aber fangen wir ganz von vorne an:
Anfang des Jahres bemerkten wir, dass Grando im Offenstall immer weniger zur Ruhe kam. Er konnte kaum schlafen und sich selten hinlegen. Durch die Hanglage und die glatten Böden kam es auch öfter mal zu Stürzen, weshalb wir beschlossen den Stall zu wechseln.
Kurz vor dem Umzug in den neuen Stall sprang mein Auto nicht mehr an. Mein Mann dachte zuerst, er könnte es selber reparieren und bestellte Ersatzteile. Leider war damit aber das Problem noch nicht gelöst. Also ließen wir mein Auto in eine Werkstatt abschleppen. Nachdem dort nach 2 Wochen nichts gefunden wurde und die Werkstattkosten schon ordentlich hoch waren, kam die Renault-Werkstatt zum Einsatz.
Leider konnte hier auch nur noch ein Motorschaden und somit der Tod meines erst 3-jährigen Dusters festgestellt werden. Natürlich war er gerade erst aus der Garantie raus und noch nicht fertig abbezahlt… Wir sind also auf Kosten im hohen 5-stelligen Bereich sitzen geblieben!
Aber noch nicht genug davon: Ein neues Zugfahrzeug musste her und das sehr schnell, damit Grando umziehen konnte. Wir hatten nicht viel Zeit und Geld sowieso nicht und haben uns dann für einen Nissan Xtrail entschieden. Eigentlich ein tolles Auto, aber auch hier: Wären wir nicht so in Not gewesen und hätten etwas mehr Zeit gehabt, dann hätten wir uns nicht so über’s Ohr hauen lassen…
Grando ist also umgezogen, hat sich super eingelebt und gleich sehr wohl gefühlt. Es hätte endlich alles mal so schön sein können, wenn der Dussel nicht beim Wälzen auf der Koppel in den Zaun geraten, aufgesprungen wäre und sich dabei verletzt hätte.
Am Anfang dachte ich noch, vielleicht hat er sich nur vertreten und in ein paar Tagen ist wieder alles gut. Die Beine waren auch nie dick oder warm und ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass es von oben kommt. Leider habe ich einen großen Fehler gemacht und eine unerfahre Physio kommen lassen, die meinte, er hätte nur eine Blockade in der Schulter und ich solle ihn ruhig bewegen.
Damit habe ich leider alles nur noch schlimmer gemacht, denn wie sich nachher raussgestellt hat, hatte der arme Grandobär eine Bizepssehnenzerrung.
Bis wir die Diagnose hatten, hat Grando sich innerhalb von 2 Wochen 3x das linke Eisen runtergezogen und damit seinen Huf so kaputt gemacht, dass wir nicht wussten, ob wir überhaupt nochmal ein Eisen drauf bekommen. Da ich aber den allerbesten Hufschmied überhaupt habe, hat er es natürlich geschafft! Und dank unserer Kreativität und ganz viel Gaffaband, hat das Eisen dann auch gehalten!
Manchmal meint das Schicksal es aber doch noch gut mit uns und schickt uns solche Engel wie Tom Gnadl und sein Team <3
Ohne Tom würde Grando wahrscheinlich heute noch nicht so laufen wie er jetzt läuft. An dieser Stelle nochmal vielen, vielen Dank!
Diese Bizepssehenzerrung hat wirklich lange gedauert und mich viele Nerven gekostet. Auch der Aufbau war sehr mühsam und in ganz kleinen Schritten. Leider auch immer wieder mit kleinen Pausen, weil Grando nicht Grando wäre, wenn er sich nicht hier und da mal den Fuß anhauen würde oder sonstiges.
Im Frühjahr gab es dann auch noch einen Wasserschaden bei uns in der Wohnung. Ich habe mich gewundert, dass es so gammlig roch und als wir dann das große Bild im Flur abgehangen hatten wussten wir warum: Die ganze Wand war nass…
Zuerst wusste niemand woher es kommt und bis unser Vermieter reagiert hatte, lief das Wasser bei unseren Nachbarn dann schon die Decke runter.
Letztendlich hatten wir dann den ganzen Sommer (bei eh schon unerträglichen Temperaturen) 2 Heizlüfter in der Wohnung, damit die Wände und der Fußboden getrocknet werden.
Im Herbst wurde die Wohnung dann endlich noch gestrichen und ich dachte es geht endlich wieder bergauf.
Grando war wieder fit, wir konnten wieder anfangen zu trainieren, es war endlich nicht mehr unerträglich heiß und ich dachte schon fast, dass es noch ein schöner Jahresabschluss werden könnte! Hahaha, dachte sich das Schicksal und schlug wieder zu!
Bei uns im Stall wurde Druse festgestellt. „Nur“ die kalte Druse, die deutlich harmloser verläuft als die normale Druse, aber trotzdem. Unsere Stallbesitzer haben super reagiert und sofortige Quarantäne einberufen. Alles wurde desinfiziert, jeder hatte sich an strenge hygienische Maßnahmen zu halten. Dadurch waren nur sehr wenige Pferde betroffen und die Druse ist wirklich sehr harmlos verlaufen! Die Pferde sind alle wieder gesund und munter und der Hof ist offiziell wieder frei gegeben.
Trotzdem war es für alle Beteiligten eine sehr anstrengende und nervenaufreibende Zeit und wir sind alle froh, dass wir es so gut überstanden haben! Auch hier nochmal ein großes Dankeschön an die perfekte Organisation und dass sich so toll um unsere Pferde gekümmert wurde!
Vor Weihnachten wurde ich dann noch so richtig krank und musste mit Verdacht auf Lungenentzündung ins Krankenhaus.
Vielleicht könnt ihr jetzt verstehen wenn ich sage: Mir reicht es für dieses Jahr, bye bye 2018! Ich hoffe 2019 wird besser 😉