Einmal mit Grando durch’s Wasser galoppieren, einmal Training bei Michi Jung. Das war immer mein Traum. Gestern ist er tatsächlich wahr geworden und ich bin noch immer etwas sprachlos vor Glück.
Tatsächlich hatten wir das ganze schon etwas länger geplant, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen. Mal war ich krank, mal Grando, oder es hat zeitlich einfach nicht gepasst. Irgendwie hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir es dieses Jahr noch hinbekommen. Umso aufgeregter war ich dann als der Termin fest stand.
Als typischer Dressurreiter hatte ich natürlich keinerlei Equipment für’s Geländetraining. Bandagen und Puschelfellgamaschen eignen sich leider nicht so gut um durch’s Wasser zu galoppieren und auch ein Dressursattel ist nicht perfekt. Aber was soll’s: Ich habe leider keinen Springsattel und bin bisher auch immer im Dressursattel gesprungen. Eine uralte, schon geklebte Springgerte habe ich immerhin noch in der hintersten Ecke meines Schrankes gefunden und andere Gamaschen auch. Eine Weste konnte ich mir zum Glück von der lieben Faye leihen (vielen Dank nochmal <3 ) und somit waren wir schon ganz gut ausgestattet.
Meine Bügel haben wir einfach übergeschlagen, so wie man das mit den kleinen Kindern immer macht 😉 und dann konnte es losgehen.
Grando war am Anfang sehr beeindruckt von der ganzen Kulisse. Alles war beängstigend und musste ganz genau angeschaut werden. Wir haben uns ganz langsam auf der Vielseitigkeitsstrecke vorgetastet, sind alles abgeritten und haben ganz langsam von Schritt zu Trab und dann zu Galopp alle Gangarten ausprobiert. Als wir sicherer wurden haben wir auch etwas mehr Gas gegeben und man hat gemerkt wie Grando richtig Spaß hatte! Er hat richtig schön angezogen, sich aber ganz toll regulieren lassen und war total aufmerksam.
Als es ans Wasser ging bekamen wir ein erfahrenes Begleitpferd an die Seite gestellt, was uns geholfen hat, die ersten Schwierigkeiten zu überwinden. Ich war davor noch nie mit Grando im Wasser und wusste nicht wie er reagieren würde bzw dachte mir schon, dass er nicht auf Anhieb einfach so reingehen würde. Aber ich wusste auch, wenn es einer hinbekommt dann Michi! Und so war es auch… Nach anfänglicher Skepsis war Grando dann im Wasser und am Schluss konnten wir sogar ganz alleine durch’s Wasser galoppieren – ein unglaubliches Gefühl!
Eigentlich hatten sich mit dem Wasser schon all meine Träume erfüllt, ich war happy und zufrieden, aber Michi meinte wir könnten ja noch einen „ganz kleinen“ Baumstamm springen. Ich überlegte fieberhaft, ich hatte auf der ganzen Strecke nirgends einen ganz kleinen Baumstamm gesehen…
Als ich dann sah was Michi meinte, wurde mir doch etwas mulmig. Sicher war der Baumstamm nicht hoch, aber ich bin halt doch ein bisschen ein kleiner Angsthase. Ich gab mir dann aber doch einen Ruck und beschloss Grando und vorallem auch Michi zu vertrauen. Manchmal muss man einfach über seinen eigenen Schatten springen, um Dinge zu erleben, die man sonst niemals erleben würde. Und was soll ich sagen: Es hat wunderbar funktioniert! Ich habe das getan was Michi mir gesagt hat und Grando war einfach nur fantastisch… Es war so ein tolles Gefühl, etwas zu tun was man sich vielleicht früher nie getraut hätte, mit einem Pferd, dem das niemand zugetraut hätte.
Ich bin wirklich unglaublich stolz auf Grando, wie brav und gelassen er das gemacht hat, wie gut er mir zugehört hat und alles umgesetzt hat was ich ihm gesagt habe! Das Geländetraining war definitiv ein Erlebnis, welches ich niemals vergessen werde!
Vielen Dank an meinen lieben Mann, der es mir ermöglicht hat und natürlich DANKE Michi für das tolle Training, deine ruhige und entspannte Art und so viel Spaß!