Dieses Wochenende waren wir das erste Mal in diesem Jahr auf einem Auswärts-Dressurlehrgang. Eigentlich hätte es ein Heimspiel werden können, da der Lehrgang auf einer uns sehr bekannten Anlage, nur ein paar Minuten entfernt von Grandos Zuhause statt fand. Tja, da hatte ich mal wieder die Rechnung ohne den Herrn Monsieur gemacht.
Samstag ging es also los und wir fuhren mit Grando keine 5 Minuten mit dem Hänger in den Reitverein nach Holzgerlingen. Grando kennt die Anlage eigentlich in und auswendig, da wir dort die letzten Jahre regelmäßig geritten sind. Ich weiß nicht, was mit ihm los war, aber ab dem Moment als wir ihn dort ausgeladen hatten, war er völlig irre. Total nervös, ängstlich und schreckhaft und nur am wiehern.
Wir hatten schon Probleme ihn zu satteln und zu trensen. Erst als ich auf ihm drauf saß und ihn etwas beschäftigen konnte, beruhigte er sich langsam. Er war ziemlich fest und glotzig, aber somit hatte ich auch die ungefähren Bedingungen, mit denen ich oft an Turnieren zu kämpfen habe.
Zusammen mit Mara machten wir ihn erst in der Lösungsphase locker und gingen dann in der Arbeitsphase an die Versammlung und auch ein bisschen Lektionsarbeit, wie zum Beispiel Traversalen, Außengalopp etc.
Besonders auf der rechten Hand hatte ich im Galopp immer wieder das Problem, dass mir Grando umspringen wollte, wenn es ihm zu anstrengend wurde. Ich muss dann einfach schneller reagieren, korrigieren und vor allem konsequenter sein und ihm klar machen, dass er damit nicht durch kommt. Leider bin ich manchmal doch etwas zu inkonsequent, das bekam ich dann auch gleich am Sonntag zu spüren 😉
Sonntag dachte sich Grando wohl:“Ne Leute, der Samstag war schon anstrengend genug, das brauch ich nicht nochmal,“ und wollte nicht in den Hänger steigen. Ich sag’s euch, das hat er seit 3 Jahren bestimmt nicht mehr gemacht… Und ich hab ganz schön blöd geschaut, da ich die erste Reiterin war und sich wegen mir alles verzögern würde.
Und wer Grando kennt, der weiß: Druck erzeugt nur Gegendruck und wenn er nicht will, will er nicht. Wir haben es ein paar mal versucht und er wurde dann immer blöder. Dann kam unsere liebe Stallfreundin, hat seinen Boxennachbarn geholt, in den Hänger gestellt und zack stand Grando auch drin.
Also sind wir zum Lehrgang gedüst und am Verein wieder das gleiche Drama: Furchtbar nervös und nur am schreien. Allerdings war er deutlich lockerer und lief von Anfang an gleich viel entspannter los. Dadurch konnten wir am Sonntag viel mehr Lektionen reiten und sind am Schluss sogar eine L**-Aufgabe zur Probe geritten. Nach anfänglich Koordinationsproblemen meinerseits hat es sogar ganz gut geklappt. An den Traversalen müssen wir noch etwas feilen und allgemein können wir die Trabtour noch mit etwas mehr Ausdruck reiten, es war aber schon mal eine sehr gute Übung. Auf einem 60er Viereck reiten ist allerdings schon nochmal eine andere Nummer, aber ich finde wir haben das echt gut gemeistert und es hat wirklich Spaß gemacht.
Vielen lieben Dank an Mara und alle meinen Helferlein! Es ist echt schön, so tolle Freunde zu haben!